Während meiner Zeit bei verschiedenen Premium OEMs in der Automobilindustrie und weiteren multinationalen Unternehmen haben sich einige agile Prinzipien und Methoden als sehr erfolgswirksam im Projektgeschäft herausgestellt. Folgend habe ich für Sie ein paar dieser Learnings zusammengefasst.

Wenn auch Sie ein Freund davon sind, mit wenig Einsatz viel zu erreichen, dann werden Ihnen die folgenden Punkte sehr gefallen. Alle schnell umsetzbar und direkt sehr mehrwertig. Viel Freude damit!

Mindset/Führungsstil

Team Empowerment: Stellen Sie ein Team aus motivierten Mitgliedern zusammen und übertragen Sie Verantwortung an das Team.

People before processes: So viele Prozesse wie nötig, so wenig Prozesse wie möglich! Prozesse sind dafür da, die Zusammenarbeit im Projekt bestmöglich zu unterstützen. Passen Sie, wenn erforderlich, die Prozesse immer wieder an. Prozesse dürfen sich nicht verselbstständigen.

80/20 Regel: Das Wichtigste zuerst. Kümmern Sie sich zunächst um die wichtigsten Features bzw. gewünschten Ergebnisse in Ihren Projekten und erklären Sie dies auch Ihren Stakeholdern. Setzen Sie die richtigen Prioritäten!

KISS – keep it short and simple: Versuchen Sie zunächst immer die möglichst einfachste Lösung zu finden und starten Sie entsprechend mit einem Minimum Viable Product (MVP).

Deliver fast: Priorisieren Sie Anforderungen immer kundenorientiert und versuchen Sie immer Ihrem Kunden möglichst schnell neue Funktionen bzw. Ergebnisse zu liefern. Vermeiden Sie lange Entwicklungszyklen. Der Kunde erhält so schnell Nutzen und Sie erhalten wichtiges Feedback.

Reagieren statt stur dem Plan zu folgen: Wichtiger als ein gutes Projekt ist ein gutes Produkt. Kommunizieren Sie diese Denkweise an Stakeholder und Projektmitglieder. Selbst späte Anforderungsänderungen sind willkommen!

Operative PM-Methoden/Prinzipien

Schlanke Prozesse: Vermeiden Sie unnötige Dokumentation und sorgen Sie für effiziente Prozesse. Sorgen Sie z.B. dafür, dass eine Agenda im Vorfeld von Meetings versendet sowie entsprechende Meeting Minutes im Anschluss bereitgestellt werden. Niemand soll von seiner Arbeit abgehalten werden, wenn nicht notwendig.

Kommunikation: Die effizienteste Art der Kommunikation ist die von Angesicht zu Angesicht. Fördern Sie diese!

Transparenz: Die Zielbilder sowie die aktuellen Planungen und gegenwärtigen Stati Ihrer Projekte sollten immer allen Stakeholdern bekannt sein bzw. auf Nachfrage kommuniziert werden können. Sorgen Sie für entsprechende Transparenz in Ihrer Projektlandschaft.

Regelmäßige Meetings: Lassen Sie Ihre Teams regelmäßig kurz zum Status Ihrer Themen berichten, d.h. dazu was erreicht wurde, was als nächstes erledigt wird und was im Wege steht. So erhält jeder einen Überblick. Sie können solche Meetings als Daily, Weekly oder auch Monthly oder ähnlich ansetzen. Die Meetings können Sie z.B. mit einem Kanban Board unterstützen oder auch in Stand-Up-Form rein verbal durchführen. Diese Regelmeetings sollen der allgemeinen Transparenz dienen. Punkte/Tasks, welche daraus resultieren, sollten im Nachgang angegangen werden.

Stakeholdermanagement: Stellen Sie sicher, dass die Informationen, welche für einzelne Stakeholder von Relevanz sind, diesen auch entsprechend bereitgestellt werden. Sorgen Sie stets für die nötige Transparenz ohne großflächig zu „spammen“! Nutzen Sie für Ihre Meetingdokumentation am besten eine Liste offener Punkte als laufendes Protokoll und legen Sie diese sowie Ihre anderen Projektdateien für Ihre Stakeholder zugänglich ab.

Sie werden bestätigen, dass diese Prinzipien und agilen Methoden etc. hervorragend in den meisten Projekten angewandt werden können. Starten Sie noch heute damit!

Haben Sie Fragen oder weitere Beispiele für „Quick-Wins“ im Projektmanagement? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare oder eine Nachricht an info@rpma.de

Beste Grüße

Ihr Xavier Reckers
PMP; MSP; PSM; PSPO; PMI-ACP; Diplom Volkswirt

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